Der Rabe und der Fuchs. https://vs-material.wegerer.at/deutsch/d_fabel_rabefuchs.htm#google_vignette https://igs15-frankfurt.de/wp-content/uploads/2020/05/Deutsch-Fabel-Rabe-und-Fuchs-und-ABs.pdf |
An einem Morgen saß ein Rabe mit einem gestohlenen Stück Käse im Schnabel auf einem Ast, wo er in Ruhe seine Beute verzehren wollte. Zufrieden krächzte der Rabe über seinen Käse. Dies hörte ein vorbei ziehender Fuchs. Er dachte nach, wie er an den Käse kommen könnte. Endlich hatte er eine hinterlistige Idee. Freundlich begann der Fuchs den Raben zu loben: „Oh Rabe, was bist du für ein wunderbarer Vogel! Wenn dein Gesang ebenso schön ist wie dein Gefieder, dann sollte man dich zum König aller Vögel Da rief der Rabe empört: „He, das war gemein!“ Doch der Fuchs lachte nur über den törichten Raben.Der Stolze wird gestürzt: ja, Hochmut kommt vor dem Fall! |
GPT4o:
Твой текст на немецком почти без ошибок, но я бы немного улучшил его для более естественного звучания. Вот исправленная версия с переводом:
Der Rabe und der Fuchs
Ворон и лиса
An einem Morgen saß ein Rabe mit einem
Однажды утром ворон сидел с
Dies hörte ein
Это услышала
Er dachte nach, wie er an den Käse
Она задумалась, как
Freundlich begann der Fuchs, den Raben zu
Дружелюбно лиса начала
Wenn dein
Если твой голос
Das
Это польстило ворону, и его сердце забилось от радости сильнее.
Stolz
Гордо он
Dabei
При этом из его клюва
Darauf
Именно этого
Schnell
Она быстро
Da rief der Rabe
Тогда
Doch der Fuchs lachte nur über den
Но лиса только смеялась над
Der Stolze wird
Гордый всегда будет
https://www.deutschland-lese.de/streifzuege/kurzgeschichten/heute-ist-ein-schoener-tag
Heute ist ein schöner Tag!
Christina-Maria Jahn
WEITERE BEITRÄGE DIESES AUTORS
Heute ist ein schöner Tag. Die grauen Nebelschwaden der Nacht sind einem blitzend blauen Himmel gewichen. Zwischen weißen Federwolken und endloser Weite ziehen fliegende Federviecher am Fenster vorbei. Einige von ihnen lassen sich nieder, wärmen sich dicht aneinandergedrängt auf dem kleinen Vordach vor unserem Fenster. Seltsam sehen sie aus, gräulich gescheckt, mit einem schimmernden Ring um den Hals. Sie haben nur zwei Beine, was irgendwann einmal ein Vorteil für mich sein könnte. Jedoch kommt ihnen das merkwürdige Talent zu, mit einem Mal in die Luft zu entschweben und höher, immer höher zu steigen, bis man sie irgendwann gänzlich aus dem Blick verliert. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der einkalkuliert werden muss, wenn ich mich ihnen das nächste Mal nähere.
Ich beobachte sie nun schon eine ganze Weile, zwei Jahre, vier Monate und drei Tage um genau zu sein.
In der ganzen Zeit ist nichts passiert, außer meine ins Unermessliche wachsende Lust, in ihren schlanken Hals zu beißen. Wie fantastisch sie riechen, diese unbekannten Wesen. Wenn der Wind durch ihr Gefieder fährt und ihren Duft durch das geöffnete Fenster ins Wohnzimmer trägt, wird mir schwindelig vor lauter Appetit. Ein unvergleichlicher Geruch von frischer Luft, heißem Blut, zartem, aber bissfestem Fleisch strömt von ihnen aus. Hinzu kommt eine Prise Erde, ein wenig Morgentau, Betonstaub und Dachziegelfasern. Tausend Siglen der Stadt, haben sich auf ihren biegsamen Hals eingeschrieben. Wahrlich, es kann nichts Schmackhafteres geben, so wie er schimmert und blitzt wenn die Sonne drauf strahlt, wie das heiße Blut hinter den Federn pulsiert, wie nonchalant er wackelt und fremde Melodien in unbekannter Sprache säuselt: „Gurr. Gurr.“ Es ist, als flüsterten sie mir zu: „Komm schon Waldo, beiß zu. Komm nur näher, wenn du dich traust.“ Und ich schwöre bei meinem Knochen, eines Tages, wenn die Federviecher wieder einmal unverschämt kokett auf und ab stolzieren, werde ich zuschnappen. Werde ich meine Fangzähne in ihrem sanften, heißen Hals vergraben und …
Halt! Was war das? War das nicht das schrille Piepsen, dass immer ertönt, bevor Mama Elena aus dem Schlafzimmer stürmt und alsdann die Futterdose öffnet? Ohne Zweifel, das war es! Juhuuu! Besser ich beeile mich. Oh da ist sie schon! Guten Morgen, Hallo, Wau, gut siehst du aus, Ich hab dich so lieb, Hey Guten Morgen!
„Ja hallo Waldo. Hast du denn gut geschlafen?”, fragt Mama Elena und krault mir die Ohren, meine Schwachstelle, wie sie weiß.
„Da wollen wir dir doch mal Frühstück machen!“, sagt sie und bewegt sich in Richtung Küche. Frühstück!!! Ahuuu! Der Tag wird besser und besser.
Brav warte ich vor meinem Napf, wie jeden Morgen, und versuche so gut es geht, meine Vorfreude in Zaum zu halten, dass sie es sich ja nicht noch einmal anders überlegt.
Doch irgendwas ist anders als sonst. Sie öffnet alle Schränke, geht in die Speisekammer, schaut unter der Spüle nach, doch ihre Hände bleiben leer.
„Oh Waldo! Es sieht so aus, als hätten wir kein Futter mehr.“
Was!? Wie jetzt? Kein Futter? Das muss ein Scherz sein, sie spielt doch nur, sie kann es unmöglich ernst meinen!
„Tut mir leid Großer! Aber wir gehen gleich einkaufen und als Widergutmachung bekommst du vielleicht einen Knochen.“
Sie meint es also doch ernst. So ein Mist. Aber der Gedanke an einen neuen Knochen beschwichtigt mich, gibt mir Hoffnung und trägt mich durch die 45-minütige Morgenroutine von Mama Elena, die sie ausschließlich hinter der geschlossenen Badezimmertür verbringt.
Endlich ist es so weit! Sie greift die Leine und wir treten vor die Tür. Der frische Morgen mit all seinen tausend Gerüchen brennt in meiner Nase. Über den verbliebenen Spuren der Nacht vergesse ich beinahe meinen Hunger. Im nächsten Hauseingang lese ich die Spuren menschlichen Urins, an der Bank auf der anderen Straßenseite kann ich den Körperduft von vier Leuten erschnüffeln: ein Mann, drei Frauen – eine schwanger. Wie interessant! Vor mir scheint das wohl noch niemand gerochen zu haben, zumindest kann ich keine Marke erkennen.
„Erster!“, denke ich und hebe genüsslich mein Bein.
Doch mir bleibt wenig Zeit, Mama Elena zieht mich weiter, bis wir vor der großen Markthalle mit dem rot-weißen Schriftzug stehen. Doch die Türen öffnen sich nicht. Seltsam, gestern waren hier noch Menschen, ich kann es riechen!
Mama Elena runzelt die Stirn und zerrt mich weiter. Auch der nächste Laden, mit gelb-blau-rotem Emblem scheint geschlossen zu sein. Und auch drei Straßen weiter, hat kein Laden offen.
Da zückt Mama Elena einen leuchtenden, kleinen Kasten, tippt und wischt ein paar Mal darauf herum und ruft plötzlich: „Scheiße! Heute ist ja Feiertag. Erster Mai! Wie konnte ich das nur vergessen?“
Ich weiß zwar nicht genau, was das bedeuten soll, aber gut klingt das nicht, so viel steht fest!
Meine Hoffnung auf den versprochenen Knochen sinkt rapide, so ein blöder Tag! Ich könnte heulen.
„Hey Waldo, alles gut. Nicht traurig sein, wir finden eine Lösung“, sagt Mama Elena sanft und krault wieder meine Ohren. Das hilft ein bisschen.
„Ich habs!“, jubelt sie plötzlich unvermittelt und eilt auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo sie einen Laden ansteuert, über dessen Tür ein rot-gelbes M flackert und der einen köstlichen Duft verströmt.
Mama Elena öffnet die Tür mit einem großen Schwung und lässt mich eintreten. Kurz bin ich wie betäubt, so etwas habe ich noch nie erlebt. Überall piept und raschelt, schnattert und rumpelt etwas. Dazu kommt, dass der köstliche Geruch, den ich bereits auf der Straße wahrgenommen habe, sich verzehnfacht hat, und nun schwimme ich überwältigt und überfordert in einem Meer aus tausend Nuancen und abermillionen Zwischentönen.
Worauf soll ich mich zuerst konzentrieren? Auf die knapp 30 Menschen, von denen 25 im Lokal verstreut sitzen, zwei am Ladenende stehen und drei versteckt hinter der Wand lungern? Jeder von ihnen riecht anders, bringt einen duftenden Fingerabdruck mit, der ausgelesen, der entschlüsselt werden will. Wo soll ich beginnen? Aber da ist ja auch noch dieser überpräsente, betörende Duft von gebratenen Fleisch, der über allem schwebt. Ich rieche Rind, Schwein, und noch etwas anderes, alt Bekanntes – was kann das nur sein?
Komm Waldo, streng dich an, du weißt das!
Aber ich kann mich nicht konzentrieren, links riecht es stechend nach Schweiß, der Boden trägt den Odeur unzählbarer Straßen und Gassen, die ich in meinen kühnsten Träumen nicht betreten habe, Pappe und Papier, Plastik mischen sich darunter, in meiner Nase brennt der Klostein und das Fritteusenfett bringt mich um den Verstand. So muss der Himmel riechen, oder ist es die Hölle? Ich kann es nicht sagen, ich kann nicht mehr unterscheiden, es ist zu viel, zu viel, zu viel!
Ich muss raus hier, an die frische Luft und während mir langsam schwarz vor Augen wird, erahne ich nur, dass die Fritteuse, neben der sanften Note von Kartoffeln, noch einen weiteren, fern vertrauten, überwältigend köstlichen Geruch ausströmt. Streng dich an Waldo, du kennst ihn doch! Vor meinen Augen sehe die Federviecher, mit ihren schillernden Hälsen dicht gedrängt aneinander hocken. Und plötzlich weiß ich es! Heute ist ein schöner Tag, heute ist ein …
Als ich die Augen wieder öffne befinde ich mich an der frischen Luft. Angeleint vor der Tür des gelben M’s auf rotem Grund. Vor mir kniet Mama Elena und krault meine Ohren. Doch diesmal kann sie mich nicht beruhigen, der Grund dafür ist die braune Tüte in ihrer linken Hand.
Von diesem unscheinbaren Ding, dass genauso aussieht, wie die Tüten mit der Mama Elena meine Häufchen aufliest, strömt ein göttlicher Geruch aus. Oh mein Knochen, es ist dieser Geruch! Ich glaube meinen Augen kaum, erwäge kurz, ob ich noch träume, als Mama Elena schon die Tüte öffnet und eine weiß-violette Pappschachtel hinausholt. Die Melange aus heißem Fett und zartem, festem Federvieh ist das Beste, was ich jemals gerochen habe.
Mama Elena öffnet die Box und reicht mir einen gelben heißen Klumpen Gold, pures, fetttriefendes Gold. Und während ich ihn ihr behutsam aus der Hand nehme und genüsslich jede einzelne Faser des goldenen Klumpens zerlege, denke ich an die schlanken Hälse der gurrenden Federviecher, die so lange ein Geheimnis für mich waren. Nun endlich schnappe ich zu, vergrabe meine Fangzähne in ihrem festen, heißen Hals, lasse ihren geschmacksträchtigen Saft meine Kehle herunterrinnen.
Versunken in endloser Dankbarkeit und unermesslichen Genuss kann mein Hirn nur einen Gedanken formen, den es immer und immer wiederholt: Heute ist ein schöner Tag!
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Вот перевод:
Heute ist ein schöner Tag!
Сегодня хороший день!
Christina-Maria Jahn
Christina-Maria Jahn
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Heute ist ein schöner Tag.
Сегодня хороший день.
Die grauen
Сероватые
Zwischen weißen Federwolken und endloser Weite ziehen fliegende Federviecher am Fenster vorbei. Einige von ihnen lassen sich nieder, wärmen sich dicht aneinandergedrängt auf dem kleinen Vordach vor unserem Fenster.
Между белыми пернатыми облаками и бесконечной простором пролетают пернатые создания мимо окна. Некоторые из них садятся, греются, плотно прижавшись друг к другу, на маленьком козырьке перед нашим окном.
Seltsam sehen sie aus, gräulich gescheckt, mit einem schimmernden Ring um den Hals.
Они выглядят странно, с серовато-пятнистыми перьями и сверкающим кольцом на шее.
Sie haben nur zwei Beine, was irgendwann einmal ein Vorteil für mich sein könnte.
У них только две ноги, что может быть полезным для меня в какой-то момент.
Jedoch kommt ihnen das merkwürdige Talent zu, mit einem Mal in die Luft zu entschweben und höher, immer höher zu steigen, bis man sie irgendwann gänzlich aus dem Blick verliert.
Однако у них есть странный талант вдруг взлететь в воздух и подниматься всё выше и выше, пока их в конце концов не потеряешь из виду.
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der einkalkuliert werden muss, wenn ich mich ihnen das nächste Mal nähere.
Это немаловажный фактор, который нужно учитывать, когда я в следующий раз подойду к ним.
Ich beobachte sie nun schon eine ganze Weile, zwei Jahre, vier Monate und drei Tage um genau zu sein.
Я наблюдаю за ними уже довольно долго, два года, четыре месяца и три дня, если быть точным.
In der ganzen Zeit ist nichts passiert, außer meine ins Unermessliche wachsende Lust, in ihren schlanken Hals zu beißen.
За всё это время не произошло ничего, кроме как моего растущего желания вцепиться в их тонкую шею.
Wie fantastisch sie riechen, diese unbekannten Wesen.
Как фантастически они пахнут, эти неизвестные существа.
Wenn der Wind durch ihr Gefieder fährt und ihren Duft durch das geöffnete Fenster ins Wohnzimmer trägt, wird mir schwindelig vor lauter Appetit.
Когда ветер проходит сквозь их перо и приносит их запах через открытое окно в гостиную, у меня кружится голова от аппетита.
Ein unvergleichlicher Geruch von frischer Luft, heißem Blut, zartem, aber bissfestem Fleisch strömt von ihnen aus.
Несравненно вкусный запах свежего воздуха, горячей крови, нежного, но жёсткого мяса исходит от них.
Hinzu kommt eine Prise Erde, ein wenig Morgentau, Betonstaub und Dachziegelfasern.
К этому добавляется щепотка земли, немного утренней росы, бетонной пыли и волокон черепицы.
Tausend Signale der Stadt haben sich auf ihren biegsamen Hals eingeschrieben.
Тысячи знаков города запечатлелись на их гибкой шее.
Wahrlich, es kann nichts Schmackhafteres geben, so wie er schimmert und blitzt, wenn die Sonne draufstrahlt, wie das heiße Blut hinter den Federn pulsiert, wie nonchalant er wackelt und fremde Melodien in unbekannter Sprache säuselt: „Gurr. Gurr.“
Поистине, не может быть ничего более вкусного, как она сверкает и сверкает, когда на неё светит солнце, как горячая кровь пульсирует под перьями, как она небрежно качается и напевает чуждые мелодии на неизвестном языке: «Гурр. Гурр.»
Es ist, als flüsterten sie mir zu: „Komm schon Waldo, beiß zu. Komm nur näher, wenn du dich traust.“
Это как будто они шепчут мне: «Давай, Уолдо, кусай. Подходи ближе, если осмелишься.»
Und ich schwöre bei meinem Knochen, eines Tages, wenn die Federviecher wieder einmal unverschämt kokett auf und ab stolzieren, werde ich zuschnappen.
И я клянусь своим костям, что однажды, когда эти пернатые существа снова будут дерзко кокетничать, я укусю их.
Werde ich meine Fangzähne in ihrem sanften, heißen Hals vergraben und …
Я вцеплюсь своими клыками в их нежную, горячую шею и…
Halt! Was war das? War das nicht das schrille Piepsen, das immer ertönt, bevor Mama Elena aus dem Schlafzimmer stürmt und alsdann die Futterdose öffnet?
Стой! Что это было? Разве это не был пронзительный писк, который всегда раздается, перед тем как мама Елена выбегает из спальни и открывает банку с кормом?
Ohne Zweifel, das war es! Juhuuu! Besser ich beeile mich.
Без сомнений, это было оно! Ура! Мне нужно поторопиться.
Oh da ist sie schon! Guten Morgen, Hallo, Wau, gut siehst du aus, ich hab dich so lieb, hey Guten Morgen!
О, вот она уже! Доброе утро, привет, уау, как ты хорошо выглядишь, я тебя так люблю, привет, доброе утро!
„Ja hallo Waldo. Hast du denn gut geschlafen?”, fragt Mama Elena und krault mir die Ohren, meine Schwachstelle, wie sie weiß.
«Да, привет, Уолдо. Хорошо спал?», спрашивает мама Елена и чешет мне уши, моё слабое место, как она знает.
„Da wollen wir dir doch mal Frühstück machen!“, sagt sie und bewegt sich in Richtung Küche.
«Давайте приготовим тебе завтрак!», говорит она и направляется на кухню.
Frühstück!!! Ahuuu! Der Tag wird besser und besser.
Завтрак!!! Урууу! День становится всё лучше и лучше.
Brav warte ich vor meinem Napf, wie jeden Morgen, und versuche so gut es geht, meine Vorfreude in Zaum zu halten, damit sie es sich ja nicht noch einmal anders überlegt.
Слушно жду перед своей миской, как каждое утро, и стараюсь изо всех сил сдерживать своё нетерпение, чтобы она не передумала.
Doch irgendwas ist anders als sonst. Sie öffnet alle Schränke, geht in die Speisekammer, schaut unter der Spüle nach, doch ihre Hände bleiben leer.
Но что-то сегодня не так, как обычно. Она открывает все шкафы, заходит в кладовую, смотрит под раковину, но её руки остаются пустыми.
„Oh Waldo! Es sieht so aus, als hätten wir kein Futter mehr.“
«О, Уолдо! Похоже, у нас больше нет корма.»
Was!? Wie jetzt? Kein Futter? Das muss ein Scherz sein, sie spielt doch nur, sie kann es unmöglich ernst meinen!
Что!? Как так? Нет корма? Это должно быть шуткой, она ведь просто играет, не может быть, чтобы она всерьёз это имела в виду!
„Tut mir leid, Großer! Aber wir gehen gleich einkaufen und als Wiedergutmachung bekommst du vielleicht einen Knochen.“
«Извини, большой! Но мы сейчас пойдем за покупками, и в качестве компенсации ты, возможно, получишь косточку.»
Sie meint es also doch ernst. So ein Mist. Aber der Gedanke an einen neuen Knochen beschwichtigt mich, gibt mir Hoffnung und trägt mich durch die 45-minütige Morgenroutine von Mama Elena, die sie ausschließlich hinter der geschlossenen Badezimmertür verbringt.
Так что она говорит всерьёз. Чёрт возьми. Но мысль о новой косточке успокаивает меня, даёт надежду и помогает пережить 45 минут утренней рутины мамы Елены, которую она проводит исключительно за закрытой дверью ванной.
Endlich ist es so weit! Sie greift die Leine und wir treten vor die Tür. Der frische Morgen mit all seinen tausend Gerüchen brennt in meiner Nase.
**Наконец, настал момент! Она берёт поводок, и мы выходим за дверь. Свежий утренний воздух с тысяч
ей запахов жжёт мне нос.**
Über den verbliebenen Spuren der Nacht vergesse ich beinahe meinen Hunger.
На оставшихся следах ночи я почти забываю о голоде.
Im nächsten Hauseingang lese ich die Spuren menschlichen Urins, an der Bank auf der anderen Straßenseite kann ich den Körperduft von vier Leuten erschnüffeln: ein Mann, drei Frauen – eine schwanger.
В следующем подъезде я читаю следы человеческой мочи, на скамейке на другой стороне улицы я могу унюхать запах тел четырёх людей: один мужчина, три женщины — одна из них беременна.
Wie interessant! Vor mir scheint das wohl noch niemand gerochen zu haben, zumindest kann ich keine Marke erkennen.
Как интересно! Передо мной, похоже, ещё никто этого не нюхал, по крайней мере, я не вижу никаких следов.
„Erster!“, denke ich und hebe genüsslich mein Bein.
«Первый!», думаю я и наслаждаясь, поднимаю ногу.
Doch mir bleibt wenig Zeit, Mama Elena zieht mich weiter, bis wir vor der großen Markthalle mit dem rot-weißen Schriftzug stehen. Doch die Türen öffnen sich nicht.
Но у меня мало времени, мама Елена тянет меня дальше, пока мы не оказываемся перед большой рыночной залой с красно-белой надписью. Но двери не открываются.
Seltsam, gestern waren hier noch Menschen, ich kann es riechen!
Странно, вчера здесь ещё были люди, я могу это понюхать!
Mama Elena runzelt die Stirn und zerrt mich weiter. Auch der nächste Laden, mit gelb-blau-rotem Emblem, scheint geschlossen zu sein.
Мама Елена хмурит лоб и тянет меня дальше. И следующий магазин с жёлто-сине-красным эмблемой тоже кажется закрытым.
Und auch drei Straßen weiter hat kein Laden offen.
И даже через три улицы ни один магазин не открыт.
Da zückt Mama Elena einen leuchtenden, kleinen Kasten, tippt und wischt ein paar Mal darauf herum und ruft plötzlich: „Scheiße! Heute ist ja Feiertag. Erster Mai! Wie konnte ich das nur vergessen?“
Тогда мама Елена достаёт светящийся маленький ящик, несколько раз нажимает и проводит по нему пальцем, и вдруг восклицает: «Чёрт! Сегодня же праздник. Первое мая! Как я могла забыть?»
Ich weiß zwar nicht genau, was das bedeuten soll, aber gut klingt das nicht, so viel steht fest!
Я не совсем понимаю, что это означает, но звучит это нехорошо, это точно!
Meine Hoffnung auf den versprochenen Knochen sinkt rapide, so ein blöder Tag! Ich könnte heulen.
Моя надежда на обещанную косточку стремительно убывает, какой дурацкий день! Я мог бы плакать.
„Hey Waldo, alles gut. Nicht traurig sein, wir finden eine Lösung“, sagt Mama Elena sanft und krault wieder meine Ohren. Das hilft ein bisschen.
«Эй, Уолдо, всё нормально. Не грусти, мы найдём решение», говорит мама Елена нежно и снова чешет мне уши. Это немного помогает.
„Ich hab’s!“, jubelt sie plötzlich unvermittelt und eilt auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo sie einen Laden ansteuert, über dessen Tür ein rot-gelbes M flackert und der einen köstlichen Duft verströmt.
«Я придумала!» — вдруг радостно восклицает она и бежит на противоположную сторону улицы, где она направляется в магазин с мигающим красно-жёлтым M над дверью, из которого исходит восхитительный запах.
Mama Elena öffnet die Tür mit einem großen Schwung und lässt mich eintreten. Kurz bin ich wie betäubt, so etwas habe ich noch nie erlebt.
Мама Елена открывает дверь с большим размахом и позволяет мне войти. На короткое время я как будто опьянён, я никогда не видел ничего подобного.
Überall piept und raschelt, schnattert und rumpelt etwas.
Везде что-то пищит, шуршит, квакует и гремит.
Dazu kommt, dass der köstliche Geruch, den ich bereits auf der Straße wahrgenommen habe, sich verzehnfacht hat, und nun schwimme ich überwältigt und überfordert in einem Meer aus tausend Nuancen und abermillionen Zwischentönen.
К этому добавляется, что восхитительный запах, который я уже почувствовал на улице, в десять раз усилился, и теперь я утопаю в море тысяч оттенков и миллионов промежуточных тонов.
Worauf soll ich mich zuerst konzentrieren? Auf die knapp 30 Menschen, von denen 25 im Lokal verstreut sitzen, zwei am Ladenende stehen und drei versteckt hinter der Wand lungern?
На чём мне сосредоточиться сначала? На почти 30 людях, из которых 25 сидят по всему заведению, двое стоят у конца магазина и трое прячутся за стеной?
Jeder von ihnen riecht anders, bringt einen duftenden Fingerabdruck mit, der ausgelesen, der entschlüsselt werden will.
Каждый из них пахнет по-разному, оставляет ароматный отпечаток, который нужно прочитать и расшифровать.
Wo soll ich beginnen? Aber da ist ja auch noch dieser überpräsente, betörende Duft von gebratenem Fleisch, der über allem schwebt.
С чего начать? Но есть ещё этот всепоглощающий, соблазнительный запах жареного мяса, который витает над всем.
Ich rieche Rind, Schwein, und noch etwas anderes, alt Bekanntes – was kann das nur sein?
Я чувствую запах говядины, свинины и ещё что-то знакомое — что это может быть?
Komm Waldo, streng dich an, du weißt das!
Давай, Уолдо, сосредоточься, ты знаешь это!
Aber ich kann mich nicht konzentrieren, links riecht es stechend nach Schweiß, der Boden trägt den Odeur unzählbarer Straßen und Gassen, die ich in meinen kühnsten Träumen nicht betreten habe, Pappe und Papier, Plastik mischen sich darunter, in meiner Nase brennt der Klostein und das Fritteusenfett bringt mich um den Verstand.
Но я не могу сосредоточиться, слева пахнет резким потом, пол несёт запах бесчисленных улиц и переулков, которые я не посещал даже в самых смелых мечтах, картон и бумага перемешиваются, в носу жжёт от освежителя воздуха, и фритюрное масло сводит меня с ума.
So muss der Himmel riechen, oder ist es die Hölle? Ich kann es nicht sagen, ich kann nicht mehr unterscheiden, es ist zu viel, zu viel, zu viel!
Так пахнет, наверное, небо или это ад? Не могу сказать, я не могу различить, слишком много, слишком много, слишком много!
Ich muss raus hier, an die frische Luft und während mir langsam schwarz vor Augen wird, erahne ich nur, dass die Fritteuse, neben der sanften Note von Kartoffeln, noch einen weiteren, fern vertrauten, überwältigend köstlichen Geruch ausströmt.
Мне нужно выйти отсюда, на свежий воздух, и пока перед глазами темнеет, я лишь догадываюсь, что фритюрница, наряду с мягким запахом картофеля, излучает ещё один, далёкий знакомый, ошеломляюще вкусный запах.
Streng dich an Waldo, du kennst ihn doch! Vor meinen Augen sehe ich die Federviecher, mit ihren schillernden Hälsen dicht gedrängt aneinander hocken.
Сосредоточься, Уолдо, ты знаешь его! Перед моими глазами я вижу пернатых, плотно сгруппировавшихся с их сверкающими шеями.
Und plötzlich weiß ich es! Heute ist ein schöner Tag, heute ist ein …
И вдруг я это понимаю! Сегодня хороший день, сегодня…
Als ich die Augen wieder öffne, befinde ich mich an der frischen Luft.
Когда я снова открываю глаза, я нахожусь на свежем воздухе.
Angeleint vor der Tür des gelben M’s auf rotem Grund.
Привязанный перед дверью жёлтого М на красном фоне.
Vor mir kniet Mama Elena und krault meine Ohren. Doch diesmal kann sie mich nicht beruhigen, der Grund dafür ist die braune Tüte in ihrer linken Hand.
Передо мной на коленях мама Елена и чешет мне уши. Но на этот раз она не может меня успокоить, причина в коричневом пакете в её левой руке.
Von diesem unscheinbaren Ding, dass genauso aussieht, wie die Tüten mit der Mama Elena meine Häufchen aufliest, strömt ein göttlicher Geruch aus.
Из этого невзрачного предмета, который выглядит точно так же, как пакеты, с которыми мама Елена собирает мои кучки, исходит божественный запах.
Oh mein Knochen, es ist dieser Geruch!
О, моя косточка, это тот самый запах!
Ich glaube meinen Augen kaum, erwäge kurz, ob ich noch träume, als Mama Elena schon die Tüte öffnet und eine weiß-violette Pappschachtel hinausholt.
Я едва верю своим глазам, на мгновение сомневаюсь, не сплю ли я, как вдруг мама Елена уже открывает пакет и достает бело-фиолетовую картонную коробку.
Die Melange aus heißem Fett und zartem, festem Federvieh ist das Beste, was ich jemals gerochen habe.
Смесь горячего жира и нежной, плотной птицы — лучшее, что я когда-либо нюхал.
Mama Elena öffnet die Box und reicht mir einen gelben heißen Klumpen Gold, pures, fetttriefendes Gold.
Мама Елена открывает коробку и протягивает мне желтый горячий комок золота, чистого, пропитанного жиром золота.
Und während ich ihn ihr behutsam aus der Hand nehme und genüsslich jede einzelne Faser des goldenen Klumpens zerlege, denke ich an die schlanken Hälse der gurrenden Federviecher, die so lange ein Geheimnis für mich waren.
И пока я осторожно беру его у неё из руки и с наслаждением разбираю каждое волокно золотого комка, я думаю о стройных шеях воркующих птиц, которые так долго были для меня тайной.
Nun endlich schnappe ich zu, vergrabe meine Fangzähne in ihrem festen, heißen Hals, lasse ihren geschmacksträchtigen Saft meine Kehle herunterrinnen.
Наконец, я хватаю, вонзаю свои клыки в её плотную горячую шею, позволяя её ароматному соку стекать по моему горлу.
Versunken in endloser Dankbarkeit und unermesslichen Genuss kann mein Hirn nur einen Gedanken formen, den es immer und immer wiederholt: Heute ist ein schöner Tag!
Погруженный в бесконечную благодарность и невыразимое наслаждение, мой мозг может сформировать только одну мысль, которую он повторяет снова и снова: Сегодня прекрасный день!
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